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„Flag“ ist ungewöhnlich, anders und faszinierend. Dass Animes nicht nur unterhaltsame, sondern auch durchaus ernste und nachdenklich machende Themen zum Inhalt haben, beweist auf eindrucksvolle Art und Weise der Movie „Flag“, dessen Geschichte heute aktueller denn je ist.
Der Film entführt uns ins fiktive zentralasiatische Land Uddiyana, das seit Jahren von einem grausamen Bürgerkrieg heimgesucht wird. Inzwischen wurden Friedenstruppen der UCF ins Land gesandt, die jedoch lediglich Schadensbegrenzung leisten können. Erst, als die junge japanische Fotografin Saeko, die als Berichterstatterin ins Krisengebiet geschickt wurde, ein Foto einer Friedensflagge macht, die gerade von Zivilisten gehisst wird, ändert sich die Stimmung im Land. Das Foto geht nämlich um die Welt, ziert nahezu jede Tageszeitung und stärkt somit auch innerhalb der Bevölkerung von Uddiyana den Willen nach Frieden. Die Flagge wird fortan wie ein Heiligtum verehrt, da sie die Hoffnung auf eine friedvolle Zukunft symbolisiert. Umso schlimmer ist es, als sie von Extremisten geraubt wird.
„Flag“ könnte genauso gut in Afghanistan, im Irak oder – um das jüngste Beispiel zu nennen – in Syrien angesiedelt sein. Der Film thematisiert die Hilflosigkeit der Besatzungstruppen, die Sinnlosigkeit von Gewalt und die Komplexität unbekannter Machtstrukturen. Dabei bedient sich der Anime eines ungewöhnlichem Doku-Stils, der dem Betrachter viele Szenen durch die Linse von Saekos Kamera präsentiert.
In den Jahren 2006/2007 entstand unter dem Titel „Flag“ eine 13-teilige TV-Serie, die nach Abschluss im vorliegenden Director’s Cut in 100 Minuten zusammengefasst wurde.